Die letzten Ihrer Art
Dem Wiesenschmätzer auf der Spur

2021 habe ich begonnen, mich naturfotografisch intensiv mit dem Braunkehlchen zu beschäftigen und  gleichzeitig Schutzbemühungen von Naturschutzorganisationen zu unterstützen. 2022 konnte ich zahlreiche Aufnahmen, auch in Schutzgebieten, mit Genehmigung von Verantwortlichen, machen. 2023 bin ich den schönen Vögelchen wieder auf der Spur, vorwiegend im rheinlandpfälzischen Teil des Westerwalds. Ich versuche mehr Bilder von Braunkehlchen im Lebensraum Wiese zu bekommen. In diesem Jahr (2024) bin ich dabei meine Aktivitäten fortzusetzen, auch im Hinblick eines neuen Vortrages mit dem Titel „Die letzten ihrer Art – von bunten Wiesen und braunen Kehlchen“. Das Interesse gilt vermehrt den „bunten Wiesen“.

Braunkehlchen im Sauerampfer. Mai 2023 bei Rennerod.

Die letzten ihrer Art

Dem Wiesenschmätzer auf der Spur

Gut und gerne erinnere ich mich an meine Kinder- und Jugendzeit in dem Lempdörfchen Kölschhausen (heute Ehringshausen) zurück. Beim nahezu regelmäßigen Umherstreifen in der Feldflur gehörten Beobachtungen des Braunkehlchens in den Frühjahrs- und Sommermonaten wie selbstverständlich dazu. Mit dem Rückzug der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, dem Einsatz immer größerer und schnellerer Maschinen, total veränderter Wiesenbewirtschaftung (Silageschnitt schon im April beginnend, schnelle Heuwerbung), Vergrößerung der Flächeneinheiten, Beseitigung von Kleinstrukturen wie Altgrasstreifen, dem Fehlen von Ansitzwarten, Verbuschungen, intensiver Düngung von Grünland, Entwässerungen, Nahrungsrückgang durch weniger Insekten infolge intensivem Chemieeinsatz sind elementare Lebensgrundlagen für den Wiesenschmätzer verloren gegangen. Dadurch bedingt sind die Bestandszahlen in ganz Deutschland im Sinkflug. In Hessen ist das Wiesenvögelchen fast ganz ausgestorben. Man geht davon aus, dass es hier noch 250 bis 350 Brutpaare des zierlichen Zugvogels gibt. Ein Großteil davon lebt im Lahn-Dill-Kreis und im Westerwald.

Hier bemühen sich Naturschutzorganisationen, besonders die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON), mit Umsetzungshilfe durch die Landschaftspflegevereinigung Lahn-Dill (LPV), beide auf die Unterstützung durch verschiedene Behörden bauend, biotopverbessernde Maßnahmen für das Braunkehlchen in die Wege zu leiten. So bekommen Landwirte Zuschüsse für das Stehenlassen von Altgrasstreifen und eine späte Mahd der Wiesen. Auch das Stecken von Ansitzwarten gehört beispielsweise zu den Maßnahmen, wie auch genaue Kartierungen der Bestände. Wichtig ist auch Aufklärungsarbeit. Dabei versuche ich zu helfen, durch Beisteuern von Bildern von den liebenswerten Vögelchen sowie dem Umfeld, für Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem sammele ich Spenden bei Vorträgen für das Erhaltungsprojekt. Intensiv habe ich mit dem Projekt 2021 begonnen. Ich bin bis heute (2024) dabei es fortzuführen, besonders auch weil das Braunkehlchen zum Vogel des Jahres 2023 gekürt wurde. 2023 und 2024 fotografiere ich ausgiebig im Oberwesterwald, in der Nähe von Rennerod. 

 Potentieller Lebensraum für das Braunkehlchen
Potentieller Braunkehlchenlebensraum, wobei die Waldnähe ein Hemmnis sein kann

Hier nun einige Bilder. Die Aufnahmen 1 bis 9 aus dem Jahr 2022, die meisten in einem guten Braunkehlchengebiet bei Hohenahr entstanden. Die Bilder 10 bis 12 sind aus dem Jahr 2023, diese aus der Gegend um Rennerod. Dort gibt es lokal schöne Gebiete mit gutem Bestand. Auch dort greifen die oben genannten Hilfsmaßnahmen.