Heimat ist für mich unsere Mittelgebirgslandschaft des Lahn-Dill-Berglandes.
Das Nebeneinander von Wald und Flur, Wiesen und Äckern, eingesprengten Hecken, Einzelbäumen und Obstbaumwiesen. Durchschnitten von Bächen und kleinen Flüsschen. Heimat ist aber auch unser Haus und Garten, und unsere Obstbaumwiese „Waldeslust“.
Kulturlandschaft bei Neuschnee in meinem Heimatort Ehringshausen-Daubhausen
Heimat
Da wo ich zu Hause bin
Eigentlich habe ich bisher noch gar nicht so richtig über den Begriff Heimat nachgedacht. Deshalb fällt es mir auch nicht leicht, meine Deutung/ meine Gefühle diesbezüglich zu beschreiben. Es gibt verschiedenste Definitionen von Heimat. Wenn man Wikipedia bemüht, findet man eine lange Abhandlung. Der deutsche Schriftsteller Martin Walser lehnt den Heimatbegriff gar ab. Er spielt auf „den angeblichen Mangel an räumlicher Mobilität, als auch auf die angebliche geistige Beschränktheit der ihre Heimat Liebenden“ an.
Dem möchte ich mich nicht anschließen, aber doch zum Ausdruck bringen, dass ich mit dem Begriff kein romantisierendes Bild verbinde, keine heile Welt und auch keine besondere Verbundenheit mit den Menschen, mit denen ich den „heimatlichen Raum“ teile, bis auf Ausnahmen. Für mich hat Heimat eine räumliche Komponente. Ich mag unsere hügelige Mittelgebirgslandschaft, unsere Kulturlandschaft mit dem Nebeneinander von Wiesen, Äckern und Wald. In der freien Landschaft durchsetzt mit Hecken, Obstbaumwiesen und einzelnen, besonders landschaftsprägenden Bäumen, kleinen Teichen und Tümpeln, zerschnitten durch Bäche und kleinere Flüsse.
Leider hat sich eine ganze Menge auch in meiner Heimat in den letzten Jahrzehnten zum Negativen verändert. In den Feldfluren vereinheitlicht eine industrielle Landbewirtschaftung immer mehr die frühere Vielfalt. Ich sehe Entwicklungen, die das als schön empfundene Landschaftsbild in aller Kürze radikal verändern werden, was besonders für unseren Wald zu gelten scheint. Wir stehen dem Sterben der Bäume machtlos gegenüber.
Ich versuche diese Veränderungen im Bild festzuhalten, um Bewusstsein zu wecken, Mitmenschen zu Mitstreitern zu gewinnen, um einen Teil dieser beschriebenen Heimat vielleicht über meine Zeit hinaus zu erhalten. Dies kann beispielsweise im „sich Kümmern“ um eine kleine Streuobstwiese sein. Dazu gibt es gleich noch mehr Information in der Rubrik „Obstwiese Waldeslust“.
Sterbender Waldrand im August 2018 am „Seeberg“ bei Ehringshausen-Dreisbach